DITTRICH & SCHLECHTRIEM is pleased to present a special project by architect Gustav Düsing (b. Münster, Germany, 1984 / lives and works in Berlin, Germany). Titled Ephemerals, the exhibition opens on Friday, August 16, 6–8 PM, and is on view through August 31, 2024. Düsing’s evolving approach combines architecture, natural phenomena, and environmental responsiveness to create immersive experiences that challenge traditional perceptions of space and structure.
Gustav Düsing and Max Hacke recently won the prestigious Mies van der Rohe Award for their Study Pavilion at the University of Braunschweig, recognized for its innovative use of materials and exemplary integration with the natural environment.
In the main subterranean gallery space, Düsing presents sunsight to sunclipse, a project originally developed at Villa Massimo in Rome in 2021. The title reflects the earth’s rotation around the sun, highlighting that the sun becomes visible (sunsight) and then darkens again (sunclipse). This concept, coined by Buckminster Fuller in his book Operating Manual for Spaceship Earth, likens the earth to a spaceship with its atmosphere as a gigantic architectural shell.
Fuller’s perspective on architecture as a shield against nature’s forces informs this installation. The work sunsight to sunclipse uses natural laws to propose a new form of architecture that is soft, dynamic, and in direct contact with its environment. By harnessing solar energy, the installation behaves in synergy with planetary constellations, transforming energy into architectural space. Influenced by the Coriolis Effect and resembling Rossby Waves—high-altitude winds shaping global weather—this dynamic structure illustrates a new type of architecture integrated into the planetary system. The kinetic structure creates a communal space where people can gather and experience these otherwise invisible forces that significantly impact our lives.
In the second gallery space, Düsing presents a new project titled Picknick (2024), an installation featuring a series of parasols both inside and outside the gallery. These versatile structures can create passages, hideouts, roofs, and tents, offering endless possibilities. The parasols symbolize responsive and adaptable architecture that speaks to the transient and mutable nature of space.
The historian Spiro Kostof has argued that the campfire is one of the most minimal and ancient forms of architecture. A ring of people sitting around a flame, the circular form emerges from the interaction of social and physical factors. Heat from an open fire dissipates with distance: sit too close and you burn, sit too far and you don’t stay warm. Gathered at the optimal distance, our ancient relatives formed a circle around the fire, inscribing the form with a set of interrelational, biological, environmental, and symbolic codes that continue to inform the architectural imagination today. Commonly found in prehistoric societies around the world, the circular form delimits space, encloses community, and provides protection—a closed interior apart from the open expanses beyond its boundaries.
In Gustav Düsing’s ‘sunsight to sunclipse’ (2021), Kostof’s fire is replaced with the sun. Made during his residency at Villa Massimo in Rome, the work defines space as it spins, raising a giant fabric disc into a sinusoidal canopy. Its central motor is powered by solar panels, transforming energy from the sun—a distant spherical flame—into a circular spatial form. In Düsing’s work, circularity extends beyond spinning material and is also practiced through material economy, otherwise known as the circular economy.
The complete essay accompanying the exhibition by Carson Chan, Director of the Emilio Ambasz Institute for the Joint Study of the Built and the Natural Environment, and curator in the Department of Architecture and Design at MoMA, New York, is now available at the gallery and on our website.
The gallery is open Tuesday through Saturday throughout the summer, and we look forward to welcoming you. For further information on the artist and the works or to request images, please contact Owen Clements at owen(at)dittrich-schlechtriem.com.
Recent press features include Frankfurter Allgemeine Zeitung, The Guardian, and Süddeutsche Zeitung
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DITTRICH & SCHLECHTRIEM freuen sich, ein besonderes Projekt des Architekten Gustav Düsing (geb. 1984 in Münster / lebt und arbeitet in Berlin) vorzustellen. Die Schau mit dem Titel Ephemerals eröffnet am 16. August von 18 bis 20 Uhr und ist bis 31. August 2024 zu sehen. Düsings sich ständig weiterentwickelnde Herangehensweise verbindet Architektur, Naturphänomene und Empfänglichkeit für Umweltreize, um Erfahrungsräume zu schaffen, die traditionelle Wahrnehmungen von Raum und Struktur in Frage zu stellen.
Gemeinsam mit Max Hacke wurde Gustav Düsing kürzlich mit dem renommierten Mies van der Rohe Award für das Studierendenhaus an der Universität Braunschweig geehrt, das sich durch innovativen Materialeinsatz und die exemplarische Integration des Gebäudes in seine natürliche Umwelt auszeichnet.
Im unterirdischen Hauptraum der Galerie zeigt Düsing sunsight to sunclipse, eine ursprünglich 2021 in der Villa Massimo in Rom entwickelte Arbeit. Der Titel bezieht sich auf den Umlauf der Erde um die Sonne und unterstreicht, dass die Sonne sichtbar (sunsight) und wieder unsichtbar wird (sunclipse). Diese von Buckminster Fuller in seinem Buch Operating Manual for Spaceship Earth geprägten Begriffe vergleichen die Erde mit einem Raumschiff, das von seiner Atmosphäre wie von einer riesigen architektonischen Hülle umgeben ist.
Fullers Perspektive auf Architektur als Schutzschild gegen die Kräfte der Natur prägt diese Installation. sunsight to sunclipse bedient sich der Naturgesetze, um eine neue Form von Architektur zu entwerfen, die weich, dynamisch und in direktem Kontakt mit ihrer Umgebung ist. Durch die Nutzung der Kraft der Sonne verhält die Installation sich in Synergie mit Planetenkonstellationen und verwandelt Energie in architektonischen Raum. Das durch den Coriolis-Effekt beeinflusste und an Rossby-Wellen – Winde in großer Höhe, die das globale Wetter bestimmen – erinnernde dynamische Gebilde veranschaulicht einen neuen Typus in das planetarische System integrierter Architektur. Die kinetische Struktur lässt einen Gemeinschaftsraum entstehen, in dem Menschen sich versammeln und diese sonst unsichtbaren Kräfte, die unser Leben nachhaltig prägen, erleben können.
Im zweiten Galerieraum zeigt Düsing ein neues Projekt mit dem Titel Picknick (2024), eine Installation von Sonnenschirmen im Innen- wie Außenraum der Galerie. Die flexiblen Strukturen können Durchgänge, Verstecke, Dächer und Zelte bilden und bieten unendliche Möglichkeiten. Die Sonnenschirme stehen symbolisch für eine reaktions- und anpassungsfähige Architektur, die der Flüchtigkeit und Wandelbarkeit von Raum gerecht wird.
Der Historiker Spiro Kostof hat die These vertreten, dass das Lagerfeuer eine der einfachsten und ältesten architektonischen Formen ist. Menschen bilden einen Ring um eine Flamme; die Kreisform ergibt sich aus dem Zusammenspiel gesellschaftlicher und physikalischer Faktoren. Die Wärme eines offenen Feuers schwächt sich mit wachsendem Abstand ab: Sitzt man zu nah daran, verbrennt man sich, sitzt man zu weit entfernt, kühlt man aus. Unsere fernen Vorfahren versammelten sich im genau richtigen Abstand, also in einem Kreis um das Feuer, wodurch diese Form sich mit einer Reihe zwischenmenschlicher, biologischer, umweltbezogener und symbolischer Bedeutungen auflud, die noch heute die architektonische Praxis prägen. Die in prähistorischen Gesellschaften überall auf der Welt verbreitete Kreisform steckt Raum ab, fördert Gemeinschaft und bietet Schutz – ein geschlossenes, von der offenen Weite jenseits seiner Grenzen abgesondertes Inneres.
Gustav Düsing’s ‘sunsight to sunclipse’ (2021), eine Arbeit des Architekten, die während eines Künstlerstipendiums in der Villa Massimo in Rom entstand,
ersetzt Kostofs Feuer durch die Sonne. Sie definiert Raum, indem sie sich um ihre eigene Achse dreht, sodass eine riesige Stoffscheibe sich als wellenförmiger
Baldachin erhebt. Der Motor in der Mitte wird von Solarpanelen angetrieben und wandelt so die Energie der Sonne – einer fernen kugelförmigen Flamme – in eine Kreisform in drei Dimensionen um. Kreisförmig ist in Düsings Werk nicht nur das rotierende Material, sondern auch ihre materielle Ökonomie, eine Art Kreislaufwirtschaft im Kleinen.
Der vollständige Essay, der die Ausstellung begleitet und von Carson Chan, Direktor des Emilio Ambasz Instituts für das gemeinsame Studium der gebauten und natürlichen Umwelt sowie Kurator der Abteilung für Architektur und Design am MoMA in New York verfasst wurde, ist nun in der Galerie und auf unsere Website verfügbar.
Die Galerie ist den ganzen Sommer über von Dienstag bis Samstag geöffnet. Für weitere Informationen zum Künstler und den Arbeiten oder um Bildmaterial zu erfragen, wenden Sie sich bitte an Owen Clements, owen(at)dittrich-schlechtriem.com.
Kürzliche Presseberichte umfassen die Frankfurter Allgemeine Zeitung, The Guardian und die Süddeutsche Zeitung,
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