DITTRICH & SCHLECHTRIEM is pleased to present GROUNDED, the first solo exhibition by DANIEL HÖLZL (b. 1994 in Schwaz, Austria; lives and works in Berlin). The exhibition opens on Friday, July 8, 2022, 6–9 PM, and is on view through Saturday, September 3, 2022. We previously introduced Hölzl during Gallery Weekend Discoveries* 2021 with installations and architectural interventions on the gallery’s exterior titled BAIT and AUFZUG.
With GROUNDED, the artist presents an immersive and architectural installation that extends across the entire gallery space. In the entrance area, the wingless skeleton of a model DA42-VI aircraft is installed nose-down, suspended diagonally from the ceiling. Titled END-OF-LIFE cycle one, the piece points to the descent of the downstairs gallery space. A sprawling floor installation, END-OF-LIFE cycle two, that is composed of 100 percent recycled carbon fiber and paraffin wax covers the exhibition floor; it is a fragmentary to-scale visual transfer of the decommissioned runway at Tempelhof airport, Berlin. A series of small-to-large-format paintings made of the same material, detailing industrial design and aircraft life cycles, hang on the wall, some placed proportionally to resemble airplane windows and others matching the scale of mechanical objects within the space. These themes are reflected in the sculpture titled END-OF-LIFE cycle four, which consists of a wax landing gear and three aircraft tires from an Airbus A300 and a fourth tire in the form of an ephemeral paraffin sculpture that is slowly melting away throughout the course of the exhibition.
Daniel Hölzl’s debut solo exhibition, is permeated with carbon and wax, crucial substances in the structure and operations of human technologies such as aviation. These materials find their way into Hölzl’s works through a series of wax paintings on carbon fiber, ready-made components, and sculptural parts, all of which are in some way extracted from the aviation industry and connected to notions of being grounded.
GROUNDED is not just the presentation of a series of works by an artist, but the creation of a unified yet complex world made up of substances, materials, and forms that reflect the conceptual, historical, and social concerns guiding the artist’s research and practice. By reconstituting the entire gallery as an “aviatorial space,” Hölzl establishes a setting for probing reflections on the connections between nature, science, and industrialization through the overlapping history of aviation technologies and the recently renewed European legacy of war and conflict, highlighting the integral role of petroleum.
While possessing abstract qualities associated with formalism, GROUNDED points to aviation’s dangers and limitations, rendering its existing characteristics like petroleum dependency and utilization in permanent wars around the world as already outmoded, grotesque, and nostalgic.
We must ask ourselves: What kinds of materials, forms, and sources of energy can significantly enhance our aviatorial abilities while having the least impact on the environment? Can we essentially transition from capitalism to a post-oil economy? What roles can innovation and automation play in these transitions? And what will be grounded in the future?
The above is an excerpt from the essay contributed by Mohammad Salemy to the catalogue to be published on the occasion of the exhibition. It will be available at the gallery and from our online shop this July.
Please visit our website and social media accounts for additional updates, content, and news. For further information on the artist and the works or to request images, please contact Owen Clements, owen(at)dittrich-schlechtriem.com
DITTRICH & SCHLECHTRIEM freuen sich, DANIEL HÖLZLs (geb. Schwaz, Österreich, 1994; lebt und arbeitet in Berlin) erste Einzelausstellung GROUNDED zu präsentieren. Die Eröffnung findet am Freitag, 8. Juli 2022 von 18 bis 21 Uhr statt, danach ist die Schau bis Samstag, 3. September 2022 zu sehen. Hölzl gab sein Debüt bei uns im Rahmen von Gallery Weekend Discoveries* 2021 mit BAIT und AUFZUG, zwei Installationen und architektonischen Eingriffen in die Straßenfront des Galeriegebäudes.
In GROUNDED zeigt der Künstler eine begehbare architektonische Installation, die sich durch die gesamte Galerie erstreckt. Im Eingangsbereich hängt das flügellose Skelett eines Flugzeugs des Modells DA42-VI diagonal mit der Spitze nach unten von der Decke. Die Arbeit mit dem Titel END-OF-LIFE cycle one verweist auf die Treppe, die in den großen Ausstellungsbereich im Keller führt. Dort bedeckt END-OF-LIFE cycle two, eine weitläufige Installation aus zu 100 Prozent recycelten Karbonfasern und Paraffinwachs den Boden, eine fragmentarische maßstabsgetreue visuelle Übertragung des Rollfelds des ehemaligen Tempelhofer Flughafens in den Galerieraum. Kleine bis mittelgroße Bilder einer Serie aus dem selben Material, die industrielle Formgebung und den Lebenszyklus von Flugzeugen veranschaulichen, hängen an der Wand, teils wie Fenster eines Flugzeugs angeordnet, teils in ihren Dimensionen an die mechanischen Objekte im Raum angelehnt. Die selben Themen spiegeln sich in der Skulptur END-OF-LIFE cycle four, die aus einem Fahrwerk aus Wachs und drei Rädern eines Airbus A300 besteht; ein viertes Rad in Gestalt einer vergänglichen Paraffinskulptur schmilzt während der Ausstellungsdauer langsam dahin.
In Daniel Hölzls erster Einzelausstellung in der Berliner Galerie DITTRICH & SCHLECHTRIEM geht es um Karbon und Wachs als für die Konstruktion und den Betrieb menschlicher Technologien wie der Luftfahrt entscheidende Substanzen. Diese Materialien gehen in Hölzls Arbeiten in Form einer Reihe von Wachsbildern auf Karbonfaser, vorgefertigten Komponenten und skulpturalen Bestandteilen ein, die in verschiedenen Bereichen der Luftfahrtindustrie eine Rolle spielen und mit dem Titelstichwort, das „erdverbunden“, aber auch „mit einem Startverbot belegt“ bedeuten kann, verknüpft sind.
GROUNDED ist nicht nur eine Schau von Werken eines Künstlers, sondern der Entwurf einer in sich einheitlichen, aber komplexen Welt aus Substanzen, Materialien und Formen, in denen sich die der forschungsbasierten Praxis des Künstlers zugrundeliegenden konzeptuellen, historischen und gesellschaftlichen Fragen widerspiegeln. Indem er die ganze Galerie in einen „Luftfahrtraum“ umwidmet, schafft Hölzl einen Ort für ein tiefes Nachdenken über die Zusammenhänge zwischen Natur, Wissenschaft und Industrialisierung am Beispiel der Überschneidungen zwischen der Entwicklung der Luftfahrttechnologien und der – zuletzt wieder hochaktuellen – Geschichte kriegerischer Auseinandersetzungen in Europa mit besonderem Augenmerk auf die wesentliche Rolle, die das Erdöl dabei spielte und spielt.
Trotz der abstrakten Qualitäten der Arbeiten in Grounded, die sie in die Nähe des Formalismus rückt, verweist die Schau auf die Gefahren und Grenzen der Luftfahrt, die in ihrer heutigen, durch Erdölabhängigkeit und den Einsatz in nicht enden wollenden Kriegen in aller Welt charakterisierten Gestalt hier als bereits veraltet, grotesk, nostalgisch erscheint.
Wir müssen uns fragen: Welche Materialien, Formen und Energiequellen können helfen, uns dem Traum vom grenzenlosen Fliegen näherzubringen und dabei die Umwelt so wenig wie möglich zu schädigen? Können wir den Kapitalismus zugunsten einer Wirtschaft ohne Öl überwinden? Welche Rolle können Innovation und Automatisierung bei diesem Wandel spielen? Und was wird Erdverbundenheit in Zukunft bedeuten?
Diese Passage stammt aus Mohammad Salemys Essay für den Katalog zur Ausstellung, der im Juli in der Galerie ausliegen und über unseren Onlineshop zu beziehen sein wird.
Bitte besuchen Sie unsere Webseite und folgen Sie uns in den sozialen Medien, um über das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm und aktuelle Inhalte auf dem Laufenden zu bleiben. Für weitere Informationen zum Künstler und den Werken oder um Bildmaterial anzufordern, wenden Sie sich bitte an Nils Petersen, nils(at)dittrich-schlechtriem.com.